ZeitZeichen

TränenSpaß

Frisch und lustig und in Sportsachen gekleidet, trellerten die Keinen 3- 5 Jährigen in die Sporthalle. Sie waren bereit für ihre 2.Sportstunde in diesem Winter.

Die ersten Tränen flossen bei einem Kleinen schon, als der Rest der Gruppe mir ein lautes " Sport Frei" zuschmetterten. Eine Erzieherin trocknete die Tränen und macht Mut. Dann lief der Kleine auch schon mit der Gruppe in den aufgebauten Kreis mit vielen Hindernissen. Klettern , springen und balanzieren, alles war im Programm und jedes Kind gab sein bestes und fand seine beste Taktik, mit den Hindernissen fertig zu werden.

So hielt ihre Begeisterung bis zur letzten Minute an und der letzte Spaß war der Beste.

"Alle KInder zur Massage auf die Matte" hieß die Order und schon lagen alle der Reihe nach auf der Matte wie eine Perlen auf einer Kette. Die Trainer rollten nun einen großen PetziBall über ihre kleinen Körper. Dabei liesen sie die Stimmbänder mit den Schwingungen, der über die Bauchdecke oder Po kan, laut mitschwingen. Das fanden sie lustig und entspannend zu gleich.
Am Ende der Sportstunde flossen die Tränen des Kleinen vor Lachen.

Auskehr mit Rückkehr

Genau 10 Tage nach dem Eintrag meiner Trauer melde ich mich an dieser Stelle wieder zurück.

Dem Auf und Nieder meiner Gefühle mußte ich folgen und konnte so keiner Träne aus dem Weg gehen. Jede von Ihnen wollte geweint werden und keine von Ihnen wollte eine Minute länger als nötig in eine Nische gedrängt werden, in sie eines Tages zu stinkendem Wasser werden.

Jetzt sitze ich auf meinem Rucksack mit Sportsachen und Trinkflasche und werde mich in ein paar Minnuten zur Sporthalle auf den Weg machen. Dort warten 3-4 und 5 jährige auf mich und wollen mit mir Sport machen.

Darüber schreiben - wie es war - werd ich nachher...

LaWe

teures Mitgefühl

Ab und zu bei weitergehenden Aufräumungsarbeiten finde ich hier und da mal ein paar Sachen, die ich mir vor Jahren mal geleistet hatte.

Gestern fiel mir wieder einmal so ein Koriosum in die Hand. Eine CremeDose "Hand - Massage - Balsam" aus Ringelblume und Johanneskrautöl. Und was das tollste daranwas, die Creme war nur echt, wenn sie in einem Honigglas ist. Und ich hatte ein Honigglas gekauft, zumindest wurde es supergut nachgestylt und weil der HerrSteller sein Produkt als SuperAngebot sah, hat er den Preis gleich schon mal deutlich lesbar auf den Schraubdeckel aufgeprägt

Nur 32,95 DM - na, wenn das kein Anbot war? Oder war es wirklich kein Angebot?

Die wertvolle, wie ein Honigglas aussehende Dose erwarb ich vor 15 Jahren.

Ja, genau, ich erinnere mich noch sehr gut daran. Ala Kaffefahrt-Manier zogen damals die Verkäufer über die Dorfer und boten ihre überteuerte Ware in DorfFestFormat zu angeblichen Spottpreisen feil. Zur Begrüßung gab es ein Schnäppschen, das entspannte schon mal.

Damals war ich noch viel zu schwach, um solchen ausgeklügelten Verkaufsstrategien der Verkäufer zu widerstehen und irgend wie taten sie mir ja auch leid. Ihre anfänglich aussehende Drahtigkeit fiel nach kurzer Zeit ihres Werbens wie ein Kartenhaus zusammen.

Mein Mitgefühl kostete mir damals viel Geld. Und mit der Cremedose erwarb ich noch eine der berühmten kostengünstig übeteuerten Felldecken.

Und weil die Crem so teuer war, nutze ich sie kaum - für gut - doch irgendwann vegaß ich sie ganz. Später - nach dem Verfall - schob ich das halbvolle CremGlas von einer Ecke in die andere.

Wie kann ich ein soo teuer bezahltes Stück einfach wegwerfen ?
Jetzt steht die Dose Creme neben mir und ich bin immer noch am Grübeln - Entsorgen oder hat sie sich wegen des überhöhten Preises noch eine Gnadenfrist verdient?????

Ja, so ist es mit den teuren Stücken.

- zu teuer, um sie im Alltag zu nutzen.
- zu teuer, um sie einfach so wegzuwerfen
- und damit man an die teuer Sünde nicht erinnert wird, wird sie erst einmal weit versteckt.

Am Ende kosten sie nicht nur Geld, sondern auch Platz und außer Spesen ist nichts gewesen.

LaWe

Tatsachen sind gnadenlos

Ein Telefonat, eine niederschmetternde Nachricht und eine Starre hält mich fest. Die Tatsache wird sicher erst in den nächsten Tagen mein Bewußtsein erreichen.

"Wir kennen uns schon seit der Schulzeit und die ist schon sehr lange her. Aber irgendwie sieht man den anderen so, als wäre er noch das Schulkind von damals.

Das Leben nach der Schulzeit lief weiter, jedes in seinen Bahnen, jedes in seiner Familien. Der Zufall wollte es, das zwei meiner ehemaligen Mitschüler das nette Nachbarehepaar von neben an waren. Nebenan? Nein, so ganz stimmt das nicht. Sie waren die Nachbaren meiner Schwester und das schon mehr als 20 Jahre.

Deshalb verloren wir uns nie aus den Augen und ein kleiner Einblick in das Familienleben des anderen war über den übliche Klatsch mit und über Nachbaren möglich.

In einer Kleinstadt bleibt nichts geheim, alles was von der Norm abweicht, wird weiter getuschelt und von Nachbaren zu Nachbaren getragen.

Über diesen Flüsterkanal geht schon seit 20 Jahren die Dauerschlagzeile über die netten Nachbaren vo nebenan um. "Er hat eine andere. Er schläft mit der alleinstehenden Geschiedenen von gegenüber" Ganz Neugierige halten Nachtwache am Fenster und sehen die Bestätigung, er kommt im Morgengrauen aus dem Haus der Geschiedenen, schleicht sich über die Straße und verschwindet in seinem Haus zu seiner Frau.

Dann wird die Geschiedene zur Freundin des Hauses, sie sitzt mit ihm gemeinsam auf dem Sofa, während seine Frau die Gäste unterhält. Nach Jahren wachsen die alleinstehende Geschiedene und die Ehefrau irgendwie so zusammen, sie erscheinen fast überall nur noch zu dritt.

Dann kommt die nächste Schlagzeile in den Flüsterkanal von Klatsch und Tratscht. "Er hat noch eine Neue. Wieder eine Alleinstehende" Sie ist seine Dritte? Er hat eine geheime Dritte und erscheint mit den ersten beiden Frauen weiter in der Öffentlichkeit.

Die wahre Ehefrau zeigt sich gefaßt und stark. Niemand, aber auch niemand kann erkennen, wie die Ehefrau damit umgeht. Immer freundlich, immer nett, immer in Fassung.

Alle bewundern sie, sie ist so stark.

Dann plötzlich schwindet die Stärke, nur die Fassung hält sie zusammen. Die erste Krankheit geht an die Substanz, die Ärzte besiegen die Gefahr, sie ist gerettet.

Das Spiel geht weiter, die Zweite und Dritte bleiben im Schatten ihrer Ehe. Der Schatten ist schwarz und tief und es scheint, als wäre eine Fallgrube in der Finsternis zu erkennen.

Aber das Leben geht weiter und der Kompromiss tut es auch. Das zerrt an den Nerven und doch ihr Format hält alles zusammen.

Dann sinken die Knie, sie sinkt in die Knie. Die Ärtze, sie geben ihrer bestes und vertreiben noch einmal das achtbeinige Wesen, dass mit seiner scharfen Krebsschere nach ihr Ausschau gehalten hatte. Nach einmal davon gekommen und wieder zu Haus.

Das Spiel geht weiter. Die Schatten der Ehe sind nicht gewichen. Sie halten sich hartnäckig und kleben wie Schleim am Mann. Er kann dem Schleim nicht wiederstehen und klebt fest.

Seine Frau? Sie kämpft schon lange nicht mehr gegen die "Schnecken" sondern nur noch gegen den Krebs. Er hat sich vermehrt und tut dies noch weiter. Ihre Scheren sind geschärft, die Krebse gehen in einen rasanten Wettlauf mit der Zeit und den Ärzten.

Die Zeit ist um, die Ärtze haben es nicht geschafft, sie hat verloren.

Heut war ihre Kraft zu Ende, meine ehemalige Mitschülerin, eine Ehefau, eine Mutter, eine Oma - eine liebevolle Hebamme, die viele Kindern mit warmen Herzen auf die Welt gebracht.

Ihr warmes Herz? Jetzt schlägt es nicht mehr....

LaWe

ErinnerungsVermögen

Seit Tagen warte ich auf einen ruhigen Moment um zu schreiben,
jetzt ist der Moment da.

Jetzt habe ich die Zeit, meinen Blog zu füllen und

jetzt fällt mir nichts ein.


Es gibt Momente des Tages, da wünsche ich mir einen Schreibsekretär in meinem Kopf. Einer der stenographisch alles aufzeichnet, wenn sich meine Gedankenverbindungen zu einem festen und durchwobenen Gerüst aufbauen. Aber außer meinem Erinnerungsvermögen gibt es so einen kleinen Helfer in meinem Kopf nicht und so versinken die Gedankengebäuden oft genau so schnell wieder in Underground, wie sie gekommen sind.

Und nun sitzte ich vor meinem Blog, den ich jetzt so liebevoll eingerichtet habe, und nun macht mein Erinnerungsvermögen grade eine Pause oder es schläft schon ganz und gar.

Erst in der Nacht, wenn ich schlafe, dann ackert es sicher wieder ohne Ende und liefert mir eine BildSequenz nach der anderen und am Ende ist es ein kleiner Film, den man langläufig Traum nennt.

Und auch an den Traum kann ich mich am Morgen danach nur noch schwach erinnern

LaWe

AugenRollen


Oh Man, das geht bestimmt nicht gut.
Die Umstellung bei 20 six hat noch einmal eine Empörungswelle aufgelöst und wird noch mehr User vertreiben.
Nur Empörung und Enttäuschung war nachzulesen.

Bekannte User haben in ihren Blog reingeschaut und dann nur noch geschrieben "Das wars und Tschüß".

Dann nur noch Türenklappen und wech sind se....

Die Zeit ist reif

ZeitZange

Der schnelle hastige Lauf hat meine Lunge fast luftleer werden lassen. Ich schaffe es immer noch nicht, bei einem forschen Lauftempo ruhiger und gleichmäßiger zu atmen. Dabei ist es gar nicht so schwer, wenn ich den richtigen Tritt gekommen bin.

Aber allein die Tatsache reicht für mich aus, zu wissen, es steht mir wenig Zeit zur Verfügung. Das läßt mich schon vorab atemlos werden. Hektisch nimmt mich die kurze Zeitspanne in die Zange und drückt die Zeit auf ein Minimum zusammen.

"Das schaffst du nie" flüstert es mir ins Ohr und will mich damit ins Zweifeln bringen.

"Das schaffst du nie" schreibt der Zweifel an die Mauer, die sich vor meinen Augen jetzt aufbaut. Im Sekundentakt wächst Reihe für Reihe. In selben Augenblick zieht der Schriftzug "Das schaffst du nie" nach.

Die Mauer hat sich schon über meine Augenhöhe aufgetürmt und die Losung wiederholt sich um ein vielfaches.

"Ich muß es schaffen" und setzte mich unter einem weiteren Druck. Die Spannung der Zange nimmt zu und nimmt mir fast den Atem. "Oder soll ich es vielleicht erst gar nicht versuchen"? frage ich den Zweifler. Mit dieser Frage übergebe ich dem Zweifler das Wort, der sich schon darauf, seine Zerredungskünste zum Besten zu geben.

"Du hast recht!" bestätigt der Zweifler meine Frage. "Es lohnt sich gar nicht erst, dich auf den Weg zu machen. Da hetzt du dich ab und es kommt außer einer Niederlage nichts weiter für dich dabei raus. Das bringt dir nur eine Enttäuschung ein"

Der Zweifler hat recht. Ich werde mir die Enttäuschung einer Niederlage ersparen und mich gar nicht erst auf den Weg machen. Für mich und die anderen werden ein paar Ausreden darüber hinwegtäuschen, warum ich mich gar nicht erst auf den Weg gemacht habe.

Diese Entschluss bringt mich in einemZwiespalt, ich zögere, weiß nicht mehr, was ich tun soll.
In den kurzen Zeitrahmen laufen, oder soll ich schon aufgeben, bevor ich begann?

Aufgeben, ein böses Wort. Läßt sich das sich ein wenig ummänteln und daraus ein angenehmeres weicheres finden? Mein Erfindungsgeist sinnt nach einem anderen Begriff und bietet mir "Rückzug" abn.

Ich bin begeistert "Rückzug" ist ein Begriff, der auf eine kluge Entscheidung basiert und nicht wie bei "Aufgabe" auf Feigheit. Jetzt muß ich für den "Rückzug" nur noch einen manierlichen Vorwand finden. Ohne ihn kann ich mich nicht würdevoll aus dem Staub machen.

Einen Vorwand, einen Vorwand, der ist gar nicht so leicht zu finden. Alles, was mir einfällt, fliegt im selbem Moment auch schon wieder auf.

"Mir geht es heut nicht so gut", was für ein Blödsinn. "Ich habe Kopfschmerzen" oder "meine Knie machen das nicht mehr mit" na toll, was besseres fällt mir auch nicht ein.

"Ja, wer keinen anständigen Vorwand für einen würdevollen Rückzug findet, sollte schleunigst in die Startlöcher steigen und sich auf Weg machen" sagt ein entschlossener gesunder Menschenverstand und reißt mich damit aus dem Zwiespalt.

Ich sprinte aus dem Startloch, denke weder über die Zeit noch über den Zweifel nach und laufe um mein Leben, das ich seit dem kllaren Entschluß meines gesunden Menschenverstandes wieder wie die Zügel eines Gespanns wieder in der Hand halte.

Viele dieser Läufe habe ich verloren und vielleicht hatte ich an dem Tag grade das Pech an meiner Seite. Oder war es vielleicht auch mein Glück, dass ich die Ziellinie zur rechten Zeit nicht erreichte?

Aber auch ebensoviele Läufe gewann ich und vielleicht hatte ich an dem Tag das Glück an meiner Seite. Oder war es vielleicht auch mein Pech, dass ich die Zielleicht doch noch zur rechten Zeit erreichte?

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